Beschreibung Dieselgabelstapler St 961/G1 und St 961/G2

Der RS 09 Dieselgabelstapler St 961 ist eine Neuentwicklung des VEB Traktorenwerk Schönebeck auf Basis des bewährten Geräteträgers RS 09 und des bekannten Elektro-Gabelstaplers EGF 1000 des VEB Brandenburger Traktorenwerke. Bei der Konstruktion des Dieselgabelstaplers wurde Wert darauf gelegt, daß möglichst viele komplette Baugruppen aus dem jahrelang erprobten und verfeinerten Geräteträger sowie dem Elektro-Gabelstapler entnommen wurden. Der St 961 hat eine maximale Tragfähigkeit von 1000 kg bei einer Hubhöhe von wahlweise 1700 mm (G2) und 3000 mm (G1).

Der Dieselgabelstapler ist als Rahmenkonstruktion in Verbindung mit der Triebachse des Geräteträgers RS 09 ausgeführt. Ein massives Heckgewicht aus Gußeisen (die ersten Fahrzeuge haben ein Heckgewicht aus Rahmenkonstruktion mit Zementfüllung) sorgt für eine gute Standsicherheit und Lenkfähigkeit beim Heben und Transportieren der Last. Als Hubmast mit Anbauwagen und Zusatzgeräten wurde der Hubmast des Elektro-Gabelstaplers EGF 1000 verwendet. Eine formschöne Verkleidung aus Stahlblech schützt das Fahrzeug vor Beschädigungen seiner einzelnen Baugruppen und regelt gleichzeitig die Luftzuführung zum Dieselmotor.

Grundsätzlicher Aufbau

Der St 961 dient zum gleislosen Transport und Staplen von Lasten aller Art auf festen Straßen und Plätzen. Er wird im internen Werksverkehr, auf Lagerplätzen und im Nahverkehr eingesetzt. In Verbindung mit Zustatzgeräten lassen sich Güter aller Art beliebig aufnehmen, transportieren und absetzen. Der Antrieb des Gabelstaplers erfolgt durch einen 2-Zylinder-4-Takt-Dieselmotor mit einer Dauerleistung von 16,5 PS. Der Kraftverlauf geht über die Fahrkupplung, dem 8-Gang-Schaltgetriebe mit dem Ausgleichgetriebe auf die Vorderachse. Durch das fein abgestufte Getriebe kann die Fahrgeschwindigkeit jeder Situation angepaßt werden. Die Lenkübertragung erfolgt vom Lenkrad ausgehend über ein Zwischengetriebe, Rollenkette, Drehschemel auf die Hinterräder, wobei das schräg gestellte Lenkrad in Verbindung mit dem verstellbaren, federnden Sitz größtmögliche Bewegungsfreiheit beitet. Als Bremsen dienen eine Fußbremse und eine Handbremse, die beide auf die Innenbackenbremse der Vorderachse wirken. Dabei ist die Handbremse als Feststellbremse ausgeführt. Der für die Lastaufnahmemittel vorgesehene Gabelwagen wird an dem teleskopartig ausschiebbaren Hubmast hydraulisch auf- un abbewegt. Der Hubmast kann hierbei eine Neigbewegung ausführen. Die hydraulische Steuerung gestattet beim Heben, Senken und Neigen der Last beliebige Ruhestellungen. Ein Sicherheitsventil schützt die Anlage vor Überdruck und Überbelastung, ein Senkbremsventil verhindert das Fallen der Last bei Zerstörung des Schlauches.

Teleskopmast

Der Teleskopmast ist im Rahmen gelagert und besteht aus dem oberen und unterm Mast. Beide sind aus U-Profilen hergestellt und ineinander verschiebbar, wobei der untere Mast die Führung des oberen Mastes übernimmt. Eine Austauschbarkeit des unteren und oberen Mastes ist durch die Verstellbarkeit der Gleitschienen gewährleistet. Mittels Beilagbleche, die unter die Gleitschienen gelegt werden, läßt sich das notwendige Spiel im Mast ein- und nachstellen. Ein im unteren Mast sich abstützender hydraulischer Hubzylinder steht mit dem oberen Mast im Eingriff und bewirkt die Übertragung der Hubbewegung. Der an einer am unteren Mast befestigten Fleyerkette aufgehangene Gabelwagen gleitet über kugelgelagerte Rollen im oberen Mast. Durch die im oberen Mast befindliche Umlenkrolle für die Fleyerkette erhält der Gabelwagen bei Auf- und Abbewegung die doppelte Geschwindigkeit des aus- bzw. eingahrenden Kolbens des Hubzylinders. Ein Schwenkzylinder stützt den Teleskopmast am Fahrzeugrahmen und bewirkt das Neigen des Mastes um seine Lagerpunkte. Der Gabelwagen ist zum Aufnehmen von Lastaufnahmemitteln verschiedener Art geeignet. Gabeln und Tragedorne lassen sich an ihm in verschiedenen Abständen voneinander montieren.